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Auszeit vom Smartphone und der Smartwatch

Das Smartphone ist zu unserem täglichen Begleiter geworden. Egal ob es beruflich oder privat genutzt wird. Es ist kaum noch aus unserem Alltag wegzudenken. Die ständige Erreichbarkeit und auch die dadurch schwindende Zeit für entspannte Ruhepausen führen bei vielen zu einem höheren Stresslevel.
Es wäre also durchaus sinnvoll einmal auf das Smartphone oder auch andere technische Geräte wie das Tablet, die Smartwatch oder den Laptop zu Gunsten der Gesundheit und des Wohlbefindens zu verzichten. In den Medien wird das ganze Digital Detox genannt.

Was ist Digital Detox ?

Das englische Wort „Detox“ finden Sie heutzutage oft im Zusammenhang mit der Ernährung. Hier wird es im Rahmen von Kuren oder Fastenmethoden verwendet. Der Verzicht auf bestimmte Lebensmittel soll den Körper entgiften und von Schadstoffen befreien. Durch den Verzehr gesunder Nahrungsmittel wird der Körper entschlackt und auch gereinigt.

Wenn Sie dies auf die digitalen Medien wie das Smartphone beziehen, bedeutet es nichts anders als zum Beispiel das Handy auszuschalten und für einige Zeit darauf zu verzichten oder die analoge Armbanduhr statt der Smartwatch zu verwenden. Es soll Ihnen Freiraum für Entspannung und Ruhe schaffen. Im Großen und Ganzen geht es darum, die ständige Erreichbarkeit und Vernetzung einmal aus Ihrem Alltag zu verbannen.

Nutzung von digitalen Medien

Das Smartphone bei fast alle immer mit dabei. Laut Statista wird das Endgerät von 57 Millionen Deutschen genutzt. Schon am Morgen dient es als Wecker, den Tag vibriert und klingelt es beim Empfangen von Anrufen, News oder Posts aus sozialen Netzwerken. Wir sind überall zu jeder Zeit erreichbar.

Im Vordergrund steht die Internetnutzung am Smartphone

Eine Studie von Ernst & Young, ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen stellte Nachforschungen zur Nutzung des Internets in Deutschland an. Die Studie ergab, dass durchschnittlich 4,4 Stunden täglich im Internet verbracht werden. Als häufigstes Medium mit 78 Prozent ist das Smartphone gelistet. Vor allem die sozialen Medien wie WhatsApp, Facebook und Instagram sind Zeitfressern. Sie haben bereits einen Süchtigkeitscharakter bei vielen Nutzern erreicht.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Stressforschern ist das Problem schon lange bekannt. Permanentes Klingeln und Vibrieren unterbricht Tätigkeiten und auch Gedankengänge. Statistisch gesehen wird alle 18 Minuten eine Handlung unterbrochen, um am Smartphone Anfragen zu bearbeiten. Besonders intensiv nutzen Jugendliche das Handy.
Der andauernde Blick auf das Handy hat zudem zu negativen Auswirkungen auf die Entspannung im Feierabend. Durch die ständige Erreichbarkeit verschwimmt das Privat- und Berufsleben. Es fällt Ihnen schwer einmal abzuschalten und keine beruflichen Nachrichten in Ihrer Freizeit zu beantworten. Dadurch fehlt Ihnen jedoch der Ausgleich, den Sie für Ihren Stresspegel nötig hätten. Ihre Works-Life-Balance leidet unter dem intensiven Smartphonegebrauch.

Neben dem erhöhten Stress in der Freizeit, wirkt sich der ständige Kontrollblick auf das Handy auch in der Arbeit negativ auf die Konzentration aus. Die Aufmerksamkeitsspanne wird durch das Smartphone immer kürzer. Dies zeigen auch Studien. Demnach brauchen Sie zwölf bis fünfzehn Minuten, um nach einer Unterbrechung wieder konzentrierte arbeiten zu können. Manche würde nun sagen, Multitasking sei das Schlüsselwort. Aber das ist ein vielverbreiteter Irrglaube. Das Gehirn kann nicht so viele Informationen auf einmal aufnehmen und umsetzen.

Des Weiteren hindert das Smartphone Sie an Ihrem Schlaf. Es ist meist das letzte Gerät, was Sie am Tag in der Handhalten. Nicht das Display oder die Strahlen, die von dem Handy ausgehen, stören Ihren Schlaf, sondern die Nachrichten. Sobald Sie kurz vor dem Schlafen noch schnelle eine Mail lesen, sind Sie gedanklich in dem Thema. In Ihrem Kopf kreisen nun die Gedanken. Das führt dazu, dass Sie nicht zur Ruhe kommen und schlecht einschlafen bis Sie zum Beispiel vielleicht eine Lösung für das beschriebene Problem gefunden haben.

Warum verbringen Sie so viel Zeit am Smartphone?

Was ist der Grund, warum Sie immer wieder auf das Smartphone schauen. Ganz einfach niemand möchten etwas verpassen, sei es eine private Nachricht oder eine Mail vom Chef. Einige reflektieren die Zeit, die sie zum Beispiel in sozialen Netzwerken verbracht haben und ärgern sich hinterher über den Zeitverlust. Die Konsequenz wäre, das Handy wegzulegen. Das ist jedoch selten der Fall. Schuld daran ist die Dopaminausschüttung, das Glückshormon, wenn wir wieder etwas neues und Interessantes erfahren. Sie fühlen sich gut und hoffen, dass es öfters vorkommt. Mit der Zeit wird der Blick zum Smartphone zum Standard. Sie denken nicht mehr darüber nach, ob es wirklich notwendig ist die Mails nun zu checken, es passiert automatisch. Leider nehmen wir unsere Umwelt durch den exzessiven Gebrauch des Smartphone viel schlechter wahr. Sie verpassen das eigentlich wichtige in der realen Welt.

Strategien im Umgang mit dem Smartphone

Aus den oben genannten Gründen raten Medientrainer bewusst Strategien im Umgang mit dem Handy zu entwickeln.
Dazu gibt es verschiedene Herangehensweisen. Neben einfachen Dinge wie zum Beispiel das Handy nicht mehr auf den Nichttisch zu legen oder am Wochenende eine bestimmte Zeitspanne zu wählen, in der das Handy ausgeschaltet wird, gibt es auch Apps.
Das klingt etwas komisch, da Apps meist erst dazuführen, dass wir uns solange mit dem Smaertphone beschäftigen. Diese Apps zeichnen aber auf, wie viele Stunden am Tag Sie online waren. Dies führt bei einigen zu einem Aha-Effekt und bringt eine Änderung mit sich. Zudem lassen solche Apps auch zu Zeit tägliches Limit in Form eines Nutzungsalarms einstellen, wodurch die Verwendung des Smartphones eingeschränkt werden kann.

Praktische Tipps für den Alltag

1. Handy nicht als täglichen Wecker verwenden, sondern aus dem Schlafzimmer verbannen.
2. Lösen Sie sich von dem Zwang, auf alle Nachrichten sofort zu reagieren, bis Ihr soziales Umfeld weiß, dass Sie nicht mehr jede Sekunde verfügbar sind.
3. Erledigen Sie Dinge, die online zu machen sind alle auf einmal. Danach schalten Sie ab.
4. Nutzen Sie für den Anfang Detox Apps
5. Führen Sie bewusst eine Smartphone-freie Zeit ein, in denen das Handy tabu ist.
6. Melden Sie sich von Pushdiensten oder Newsletter ab und löschen Sie unnötige Apps.
7. Gewöhnen Sie sich an Mails, Soziale Medien nur zu bestimmten Zeiten zu nutzen und bewusst nur ein bis zweimal zu checken.
8. Genießen Sie die schönen Momente ohne ein Selfie zu schießen oder auf Instagram ein Bild zu posten.

 

 

Quellen:

https://www.nrz.de/leben/digitales-fasten-wie-der-verzicht-auf-das-handy-gelingt-id213436045.html
https://www.audibkk.de/gesund-leben/gesundheit-das-magazin/weitere-titelthemen/zurueck-zu-mir/digital-detox/

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