Gesunde Führung | und Gesundheit | Vorbildfunktion Führungskraft | gesundheitsorientiert | gesundheitsfördernd

Gesunde Führung & Gesundheit – Vorbildfunktion der Führungskraft

Inhaltsverzeichnis

 

Was bedeutet „gesunde Führung“?
Wie funktioniert „gesunde Führung“?
Mögliche Einflussfaktoren
Führungskraft als Vorbild – aber wie?
Fazit

Gesundheitsbewusstsein ist ein elementarer Bestandteil des modernen Lebensstils. Es wird auf die Ernährung geachtet, auf ausreichend Bewegung und das mentale Wohl – zumindest im Privatleben räumen sich viele Menschen dafür Zeit ein und leben gesund. Auch viele Führungskräfte erzählen von ihren Workouts, dem strengen Ernährungsplan, dem neuesten Trend-Hörbuch zum Lebens-Enhancement – und gleichzeitig gehen diese Führungskräfte krank zur Arbeit, stopfen ihre Terminkalender voll, sehen Stress als Quintessenz des Arbeitslebens. Wie passen diese Lebensstile zusammen und was bedeutet das letztlich für die Mitarbeiter?

Wir vom Deutschen Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement & Gesundheitsentwicklung (DiBGM) nehmen uns in diesem Beitrag dieses Themas an. Wir beleuchten für Sie, inwiefern Führungskräfte durch ihr Verhalten Einfluss auf die Gesundheit ihrer Mitarbeiter nehmen.

Was bedeutet „gesunde Führung“?

Bei der gesunden Führung geht es grundsätzlich um zwei verschiedene Aspekte, die umgesetzt werden sollen. Mit der Führung soll einerseits die Gesundheit der Mitarbeiter gewährleistet werden. Dazu zählt, dass die Arbeitssicherheit garantiert ist und Pausenzeiten eingehalten werden. Andererseits ist es die Pflicht der Führungskraft, die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Denn nur auf diese Weise ist es möglich, dass die Führungskraft produktiv und angemessen agieren kann.

Beachtlich ist hierbei, dass zwischen beiden Aspekten eine Verbindung besteht, denn die Gesundheit der Mitarbeiter korreliert mit der Gesundheit der Führungskraft. Dabei handelt es sich um relativ junge Ergebnisse in der Geschichte der Erforschung von Führungskräften. Demnach hat sich das Verständnis einer Führungskraft gewandelt. Eine gute Führung zeichnet sich nicht mehr nur durch Wertschätzung und Partizipation aus, sondern weitet sich ebenso auf die psychische und physische Gesundheit aus. Führung bedeutet heute also mehr, als lediglich Arbeitsprozesse in Gang zu setzen, Führung bedeutet Verantwortlichkeit für sich und andere auf allen Ebenen.

Was ist gesunde Führung?

Was ist gesunde Führung?

Wie funktioniert „gesunde Führung“?

Da gesunde Führung sowohl mit der psychischen als auch der physischen Verfassung der Mitarbeiter und der Führungskraft zusammenhängt, müssen verschiedene Ebenen angesprochen werden. Nur auf diese Weise kann eine ganzheitliche, gesunde Führung funktionieren.

Neben der Wertschätzung und dem Erkennen von Belastungsgrenzen ist es wichtig, dass den Stressfaktoren der Arbeit mit gesundheitsfördernden Maßnahmen entgegengewirkt wird. Auf diese Weise kann ebenfalls die Wertschätzung Ausdruck finden, da die Führungskraft Rücksicht auf die Mitarbeiter nimmt und deren Wohlbefinden ernst nimmt. Außerdem ist es wichtig, dass auch das Thema „Gesundheit“ angesprochen wird. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass keine schulmeisterliche Belehrung stattfindet, sondern ein gemeinsames Entwickeln gesunder Strategien für den Arbeitsplatz eingesetzt wird. Dabei gilt jedoch auch, dass Führungskräfte ihre Verantwortungsgrenzen kennen müssen: private Gesundheitsfaktoren sind Tabu. Stattdessen sollte lieber Experten herangezogen werden, die auch in vielen Unternehmen vor Ort tätig sind. Auch Hinweise auf eventuelle Ansprechpartner in schwierigen, psychisch belastenden Situationen sind in Ordnung.

Mögliche Einflussfaktoren

Mögliche Einflussfaktoren

Mögliche Einflussfaktoren

Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter nehmen – sei dies mental oder somatisch. In erster Linie handelt es sich dabei um die Führungskraft. Jedem ist bewusst, dass Manager auch nur Menschen sind – mit ihren eigenen privaten Problemen und spezifischen Arbeitsbelastungen. Wenn eine Führungskraft permanent überlastet ist, wird sich diese Überlastung bei den Mitarbeitern auf negative Weise bemerkbar machen, indem sie selbst Opfer der Stresssituation des Chefs werden.

Auch der Führungsstil kann einen großen Einfluss auf die Mitarbeitergesundheit nehmen. Hierbei sind vor allem die Instrumente entscheidend, die eine Führungskraft in ihrem Verhalten anwenden kann. Dabei werden Wertschätzung, Unterstützung und Sinnvermittlung als positive Einflussgrößen betrachtet. Diese tragen also zu einer Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter bei. Distanz, Abwertung, Bevormundung und Missachtung werden als negativ wahrgenommen und gefährden den Gesundheitszustand der Mitarbeiter somit.

Als weiterer Faktor können die Arbeitsbedingungen betrachtet werden. Die Führungskraft kann diese beliebig anpassen und somit mehr Handlungsspielräume für die Mitarbeiter zur Verfügung stellen. Damit geht es weniger um strukturelle Bedingungen, als vielmehr um die Gestaltung bei der Umsetzung dieser Strukturen.

Ein weiteres Element, das die Mitarbeitergesundheit maßgeblich beeinflussen kann, ist die Vorbildfunktion der Führungskraft. Hierbei geht es nicht allein um ein Predigen eines gesunden Lebensstils, sondern tatsächlich um die Umsetzung desselbigen. Die Führungskraft sollte sich deshalb durch Glaubwürdigkeit auszeichnen. Das bedeutet, dass sie nicht nur ihren Mitarbeitern mitteilt, dass Pausen genommen werden sollen oder sie bei Krankheit zu Hause bleiben sollten. Stattdessen muss die Führungskraft genau diese Dinge auch selbst einhalten und vorleben.

Führungskraft als Vorbild – aber wie?

Nach der Betrachtung der Einflussfaktoren auf die Mitarbeitergesundheit ist klar, dass Führungskräfte eine große Vorbildfunktion innehaben und auf diese Weise als positive Beispiel vorangehen können, wenn es um Themen der Gesundheit am Arbeitsplatz geht.

Vorbildfunktion der Führungskraft

Vorbildfunktion der Führungskraft

In einem Interview stellte Prof. Dr. med. Dietrich Baumgart dar, dass Manager zu einer Risikogruppe gehören, wenn es um gesundheitliche Schäden geht. Oft erleiden Führungskräfte demnach einen Herz-Infarkt oder Darmkrebserkrankungen. Deshalb sei es wichtig, dass sich vor allem die Manager auf Gesundheitsförderungsmaßnahmen einlassen und darauf achten, dass sie sich gesund verhalten. Dazu gehört es, dass sie sich in ihrem vollen Terminkalender Freiräume schaffen, um genug Bewegung zu bekommen und von der Arbeit zu entspannen.

Gefördert werden die Risiken für eine Gesundheitsschädigung durch widersprüchliches Verhalten der Führungskräfte. Zwar kann es sein, dass sie ihren Mitarbeitern gegenüber mitteilen, dass diese auf ihre Gesundheit achten sollen, aber diese Maßnahmen selbst nicht ergreifen. Eine Antwort darauf ist die Form des Health-oriented Leadership. Hierbei gilt es, dass der Manager selbst vorleben soll, was er von seinen Mitarbeitern in Bezug auf die Gesundheit erwartet. Dazu gehört es auch, dass die Führungskraft Raum für Pausen schafft – in Form von Urlaub oder regulierten Arbeitszeiten und Mittagspausen. Nur so können die Mitarbeiter davon ausgehen, dass von ihnen selbst nicht erwartet wird, dass sie durcharbeiten müssen, um den Anforderungen des Chefs gerecht zu werden.

Studien, wie die „Top Job“-Trendstudie, zeigen, dass eine gesunde Führung zu einer Steigerung der Mitarbeitergesundheit führt. Vor allem werden dadurch psychische Belastungen reduziert. In Unternehmen, in denen der Manager eine Vorbildfunktion einnimmt und beispielsweise nicht krank zur Arbeit erscheint, haben die Mitarbeiter um 8% bessere Werte in Bezug auf die psychische Gesundheit als in anderen Unternehmen. Auch konnte festgestellt werden, dass sich die gesunde Führung auf die mittlere Führungsebene auswirkt – wie zu erwarten in einem positiven Sinne. Hierbei verbessert sich das mittlere Management um 90%, wenn der Vorgesetzte gesund führt.

Fazit

Führungskräfte übernehmen nicht nur die Verantwortung dafür, dass alles funktioniert, sondern auch für die Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Denn nur, wenn sie ein gutes Vorbild sind und vorleben, was sie ihren Mitarbeitern vermitteln, können alle davon profitieren. Es geht nicht nur darum, einen gesunden Lebensstil zu predigen, dieser muss auch selbst umgesetzt werden. Daraus entsteht eine Win-Win-Situation, denn sowohl den Mitarbeitern als auch den Führungskräften geht es dadurch gut. Wir vom DiBGM hoffen, dass wir Ihnen helfen konnten. Bei weiteren Fragen rund um das Betriebliche Gesundheitsmanagement in Ihrem Unternehmen, können Sie sich gerne an uns wenden.

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