Arbeitspausen | Pausenregelung | gesetzliche Pausenzeiten

Arbeitspausen & Pausenregelung – §4 Arbeitszeitgesetz

Inhaltsverzeichnis
Was sind Arbeitspausen?
Pausenregelung & gesetzliche Pausenzeiten
5 Tipps: Pausen bei der Arbeit
Tipp 1: Pausen & Arbeitsrecht
Tipp 2: Nach wie vielen Stunden?
Tipp 3: Arbeiten ohne Pause – gesund?
Tipp 4: Bildschirmarbeitsplatz & Pausen
Tipp 5: Richtig Pause machen
Fazit

Haben Sie auch schon einmal die Pause bei der Arbeit ausfallen lassen, um Ihre To-Do-Liste zum Feierabend abarbeiten zu können? Damit sind Sie nicht alleine. Viele Arbeitnehmer in Deutschland verzichten aus den unterschiedlichsten Gründen auf ihre Pausen. Wir vom Deutschen Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsentwicklung (DiBGM) möchten Ihnen in diesem Beitrag erklären, was es mit den Arbeitspausen auf sich hat und warum Sie die Pausen unbedingt nutzen sollten.

Was sind Arbeitspausen?

Unter Arbeitspausen werden Ruhepausen verstanden, die während der Arbeitszeit eingehalten werden müssen. Festgelegt sind die rechtlichen Rahmenbedingungen im Arbeitszeitgesetz. Wichtig ist, dass Arbeitspausen nicht entlohnt werden. Darunter zählen nicht Toiletten- oder Bildschirmpausen, welche wiederum zur bezahlten Arbeitszeit gehören. Ziel der Arbeitspausen ist es, die Arbeitnehmer vor einer Ausbeutung ihrer Arbeitskraft zu schützen. Außerdem soll auf diese Weise Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten vorgebeugt werden, indem Ruhepausen zur Erholung in den Arbeitstag integriert werden. Diese Arbeitsunterbrechungen sind für Mahlzeiten und Erholungsphasen zu nutzen. In diesem Zeitraum soll keine Arbeit erledigt werden, damit die Arbeitnehmer auch wirklich entspannen können.

Pausenregelung & gesetzliche Pausenzeiten

In Deutschland existieren seit 1994 gesetzlich geregelte Rahmenbedingungen für Arbeitspausen. Hierbei wurde im Arbeitszeitgesetz festgelegt, wie lang eine Pause sein kann und ab wann diese gemacht werden muss. Damit werden Arbeitgeber und -nehmer in die Pflicht genommen, sich an diese Vorschriften zu halten.

Gesetzliche Pausenzeiten

Die gesetzlichen Pausenzeiten sind durch §4 des Arbeitszeitgesetzes vorgegeben. Dort ist festgelegt, wann eine Arbeitspause eingelegt werden muss. Auch die Länge der Pausen ist festgeschrieben und kann dem Arbeitszeitgesetz entnommen werden. Hierbei gilt, dass vom Arbeitgeber auch längere Pausen festgelegt werden dürfen, die dann eingehalten werden müssen.

Pausenpflicht

Demnach gilt, dass die Pausen eingehalten werden müssen. Dabei stellen die Pausen eine Verpflichtung für Arbeitgeber und -nehmer dar. Während der Arbeitgeber die Pausen zugestehen muss, muss der Arbeitnehmer diese einhalten. Gegebenenfalls muss der Arbeitgeber darauf beharren, dass die Angestellten die Arbeitspausen auch wirklich umsetzen.

Verschiedene Pausenarten

Es gibt verschiedene Arten von Pausen bei der Arbeit, die an unterschiedliche Bedingungen geknüpft werden. Während die Ruhepause der Arbeitspause entspricht, die gesetzlich vorgeschrieben ist und eingehalten werden muss, gilt die Betriebspause als unfreiwillige Arbeitsunterbrechung. Diese wird der Arbeitszeit angerechnet und ist somit entlohnt. Betriebspausen liegen beispielsweise vor, wenn die Technik nicht mehr funktioniert und die Arbeit nicht fortgesetzt werden kann. Toiletten- und Bildschirm- sowie Lärmpausen zählen ebenfalls zur Arbeitszeit. Vor allem die Bildschirmpausen dienen dabei der Entlastung der Augen und sorgen dafür, dass das Risiko für Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten minimiert wird.

5 Tipps: Pausen bei der Arbeit

Auch wenn Sie eine Arbeitspause einlegen, bedeutet das nicht zwangsläufig, dass diese wirklich erholsam abläuft. Deshalb möchten wir vom Deutschen Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement und Gesundheitsentwicklung (DiBGM) Ihnen 5 hilfreiche Tipps auf den Weg geben, die Sie bei einer guten Pause unterstützen und Sie darüber informieren, worauf Sie achten sollten.

Tipp 1: Pausen & Arbeitsrecht

Die Pausen sind im Arbeitsrecht, genauer im Arbeitszeitgesetz verankert. Dort heißt es unter §4 zum Thema Ruhepausen:

„Die Arbeit ist durch im Voraus feststehende Ruhepausen von mindestens 30 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden und 45 Minuten bei einer Arbeitszeit von mehr als neun Stunden insgesamt zu unterbrechen. Die Ruhepausen nach Satz 1 können in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufgeteilt werden. Länger als sechs Stunden hintereinander dürfen Arbeitnehmer nicht ohne Ruhepause beschäftigt sein.“

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie die Pausen auch wirklich einhalten. Vor allem als Arbeitnehmer gibt Ihnen die gesetzliche Grundlage einen Anhaltspunkt, um Pausen bei Ihrem Arbeitgeber durchzusetzen. Da Ihnen diese arbeitsrechtlich zustehen, muss er sie Ihnen gewährleisten.

Gesetzliche Pausenzeiten

Gesetzliche Pausenzeiten

Tipp 2: Nach wie vielen Stunden?

Eine Arbeitspause sollten Sie spätestens nach 6 Stunden einlegen. Das ist nicht nur gesetzlich vorgeschrieben, sondern auch für Ihre eigene Gesundheit förderlich. Denn nach einer gewissen Arbeitszeit lässt die Konzentration nach. Mit Hilfe der Arbeitspause können Sie erneut Kraft tanken, sich kurz entspannen und dann wieder mit neuem Schwung an die Arbeit zurückkehren. Außerdem wird so einer potentiellen Überarbeitung vorgebeugt, die eintreten könnte, wenn Sie keine Pausen machen.

Tipp 3: Arbeiten ohne Pause – gesund?

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) findet hierauf eine eindeutige Antwort: Nein, Arbeiten ohne Pause ist nicht gesund. Eine Umfrage hat ergeben, dass mit dem pausenlosen Arbeiten Gesundheitsrisiken einhergehen, die abgewendet werden könnte, wenn die Arbeitnehmer sich die Zeit für eine kurze Erholung nehmen würden. Etwa 26 % der befragten Arbeitnehmer lassen bei einem Arbeitstag, der länger als 6 Stunden dauert, regelmäßig die Pause ausfallen. Die Gründe dafür sind vielfältig: entweder passt die Pause nicht in den Arbeitsablauf oder es ist zu viel zu erledigen.

Effekte pausenloser Arbeit auf die Gesundheit

Effekte pausenloser Arbeit auf die Gesundheit

Aus der fehlenden Zeit der Erholung resultieren häufig psychosomatische Beschwerden. Darunter fällt ein permanentes Gefühl der Erschöpfung und Müdigkeit, Schlafstörungen, Kopfschmerzen und Reizbarkeit. Das wirkt sich vor allem auf die Erholung nach der Arbeit negativ aus. Die betroffenen Arbeitnehmer benötigen immer mehr Zeit, um ihre Kräfte zu regenerieren. Daraus ergibt sich auf Dauer eine wachsende Erschöpfung, die anfälliger für Krankheiten und Burnout macht. Zusätzlich wird das Risiko für Arbeitsunfälle gesteigert und es unterlaufen mehr Fehler, wenn Pausen nicht wahrgenommen werden. Daraus lässt sich ableiten, dass pausenloses Arbeiten die Produktivität nicht steigert, sondern diese sogar minimiert.

Tipp 4: Bildschirmarbeitsplatz & Pausen

Wenn Sie den ganzen Arbeitstag vor einem Computerbildschirm verbringen und keine abwechslungsreichen Aufgaben haben, die es Ihnen erlauben, die Bildschirmarbeit zu unterbrechen, bietet es sich an, Bildschirmpausen einzulegen. In regelmäßigen Abständen – aber spätestens nach 2 Stunden – sollten Sie dafür 5 bis 10 Minuten Ihre Arbeit unterbrechen, um Ihre Augen zu erholen. Nutzen Sie diese Zeit am besten, um sich zu bewegen, einen Kaffee zu holen oder sich kurz mit den Kollegen zu unterhalten. Auf diese Weise können Sie Ihre Augen von der hohen Belastung schonen und beugen somit Sehproblemen vor. Ähnliche Pausenreglungen gelten bei einer hohen Lärmbelastung.

Selbstverständlich sollten Sie vorher mit Ihrem Vorgesetzten besprechen, ob Bildschirm- und Lärmpausen umgesetzt werden dürfen. Dafür können Sie ihm die Vorteile präsentieren und sich dafür einsetzen, dass diese gesunden, kurzen Pausen in den Arbeitstag integriert werden können. Hierbei kommt es natürlich auch darauf an, in welcher Gruppenkonstellation Sie beruflich tätig sind. Vor allem wenn andere Personen von Ihrer Zuarbeit abhängig sind oder Sie auf Abruf bereit sein müssen, bedeuten Bildschirm- und Lärmpausen eine aufwändigere Koordinationsleistung.

Tipp 5: Richtig Pause machen

Für die richtige Pausengestaltung bieten sich viele Möglichkeiten. Wichtig ist es, dass Sie Distanz zu Ihrer Arbeit bekommen und sich wirklich erholen können. Dafür sollten Sie das Thema Arbeit in Ihrer Pause unterlassen. Beschäftigen Sie sich stattdessen gedanklich mit anderen, freudigen Dingen. Essen Sie entspannt etwas, unterhalten Sie sich mit Arbeitskollegen oder gehen Sie spazieren. Auch leichte Übungen für den Bewegungsapparat wirken Wunder. Auf diese Weise können Sie sich gut entspannen und lockern Ihre Muskeln, die sich vielleicht verspannt anfühlen. Wichtig dabei ist, dass Sie nicht schon an die drohenden Aufgaben denken – egal, ob berufliche oder private. Die Arbeitspause soll zur reinen Entspannung da sein.

Tipps für die Pausengestaltung

Tipps für die Pausengestaltung

Fazit

Pausen sind ein wichtiger Bestandteil des Berufsalltags. Denn nur mit Pausen bleiben Sie auf Dauer gesund. Wichtig ist, dass Sie Pausen nicht nur für eine gesteigerte Produktivität einhalten, sondern vor allem für Ihre persönliches Wohlbefinden. Bei uns vom Deutschen Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement & Gesundheitsentwicklung (DiBGM) können Sie Seminare zum Thema „Gesundheit am Arbeitsplatz“ und vieles mehr belegen. Wenn Sie Fragen zu unserem Angebot haben, können Sie gerne mit uns Kontakt aufnehmen. Wir freuen uns darauf, Ihnen bei der Umsetzung eines gesünderen Arbeitsstils zu helfen.

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