Betriebliches Gesundheitsmanagement | Corporate Health | im Unternehmen | Maßnahmen | Gesundheit im Betrieb

Betriebliches Gesundheitsmanagement im Unternehmen (Corporate Health)

Inhaltsverzeichnis

 

Was ist Corporate Health?
Geschichte der Gesundheit im Betrieb
Gesundheitsmanagement (Maßnahmen)
Gesundheitsförderung in Unternehmen
Betriebliches Eingliederungsmanagement
Arbeitsschutz
Fazit

„Corporate Health“ entwickelt sich allmählich zum festen Bestandteil vieler Unternehmenskulturen und wird mit dem betrieblichen Gesundheitsmanagement zusammengedacht. In einer Gesellschaft, die sich allmählich bewusster ernährt und gesünder verhält, ist das kein Wunder. Doch wie sieht das mit der Gesundheit im Arbeitsalltag aus? Als Deutsches Institut für Betriebliches Gesundheitsmanagement & Gesundheitsentwicklung (DiBGM) sind wir Experten für das Thema „Corporate Health“. Deshalb möchten wir Ihnen im folgenden Beitrag erklären, was Sie unter dem Begriff zu verstehen ist.

Was ist Corporate Health?

Mit dem Begriffspaar „Corporate Health“ schleicht sich wieder ein englischer Fachbegriff in unser Vokabular, der einer Erklärung bedarf. Übersetzt werden könnte „Corporate Health“ als „Unternehmensgesundheit“. Diese Übersetzung bietet Stoff zum Nachdenken. Die Doppeldeutigkeit erscheint passend. Denn sie zeigt auf, welche Unternehmensgesundheit thematisiert wird. Es geht nicht allein, um die Gesundheit des Unternehmens an sich, die sich durch ein starkes Wachstum und eine große Wertschöpfung äußert. Genau so geht es auch um die Gesundheit derjenigen, die in dem Unternehmen arbeiten, die Mitarbeiter, die Menschen. Aus dieser begrifflichen Verknüpfung geht hervor, dass beide Parteien in einem Zusammenhang stehen und sich gegenseitig bedingen. Ohne ein gesundes Unternehmen können die Mitarbeiter nicht als gesund gelten und vice versa.

Enterprise for Health - Gesunde Unternehmen

Enterprise for Health – Gesunde Unternehmen

Damit ein gesundes Unternehmen mit gesunden Mitarbeitern entsteht, bedarf es einer Führungskraft, die selbst gesunde Werte vertritt, vermittelt und delegiert – stimmt das? Doch bevor dieser Aspekt näher beleuchtet wird, müssen erst einmal die Eckdaten abgedeckt werden, um richtig nachvollziehen zu können, was Corporate Health ausmacht.

Geschichte der Gesundheit im Betrieb

Die Gesundheit im Betrieb war nicht immer ein Thema. Gewissermaßen könnte behauptet werden, dass es erst seit wenigen Jahren ernsthaft diskutiert wird. Wenn wir heute auf die Entwicklung der Arbeit zurückschauen, blicken wir auf viele Missstände, die auch heute – in einigen Ländern der Erde – noch nicht vollkommen beseitigt werden konnten.

Gesundheit im Betrieb

Gesundheit im Betrieb

Die Zeit der Industrialisierung

Mit der Industrialisierung im 18. Jahrhundert fand ein gesellschaftlicher und arbeitspolitischer Umbruch statt. Plötzlich strömten Männer, Frauen und Kinder vom Land in die Fabriken. Das Konzept der Mehrarbeit war damals ein Fremdwort. Doch die Fabrikanten wussten, sich Abhilfe zu verschaffen, indem sie die Löhne so stark senkten, dass die Arbeiter darauf angewiesen waren, immer länger zu arbeiten. Auf diese Weise wurde die Produktionsrate gesteigert, doch die Gesundheit der Arbeiter wurde nicht thematisiert.

Arbeiten am Fließband

Mit der Einführung des Fließbands in die Produktionsmaschinerie wurde die Geschwindigkeit zusätzlich erhöht. Die Produktionszeit eines Autos konnte so von mehr als zwölf auf zweieinhalb Stunden reduziert werden. Eine beachtliche Leistung. Doch diese konnte nur eingehalten werden, wenn die Arbeiter genauso leistungsstark waren. Um dies zu überprüfen gab es bei Ford angestellte Experten, die langsame Arbeiter aussortierten und Arbeitsschritte effizienter gestalten sollten. „Mehr ist mehr“ galt in dieser Zeit. Müßiggänger hatten keinen Platz in den schnellen Fabriken, in denen das Fließband dahinraste. Zwar war die Entlohnung vergleichsweise gut, jedoch täuscht auch diese heute nicht über die gesundheitliche Gefährdung hinweg, derer die Arbeiter ausgeliefert waren.

Der Tarifvertrag

In Deutschland trat 1949 das Tarifvertragsgesetz in Kraft, welches von da an Regelungen treffen sollten, die auch auf die Gesundheit der Arbeitnehmer letztlich abzielten. So wurden der Lohn, die Arbeitszeiten, die Arbeitsbedingungen, der Urlaubsanspruch und die Kündigungsbedingungen festgehalten.

Neue Herausforderung mit Arbeit 4.0

Derzeit befinden wir uns in den Entwicklungen rund um das Thema Arbeit 4.0. Mit der fortschreitenden Digitalisierung kommen neue Herausforderungen auf die Arbeitnehmer und -geber zu. Der Fachkräftemangel macht beiden Seiten zu schaffen. Den Arbeitnehmern, weil sie dann zusätzlich Arbeit erhalten, und den Arbeitgebern, weil sie dafür sorgen müssen, dass das Pensum erfüllt wird, um Umsatz zu erzielen. Doch nicht nur das: auch durch den Anstieg des Rentenalters müssen Prozesse in Gang gesetzt werden, damit die Arbeitnehmer länger erwerbstätig bleiben können. Und mit der Digitalisierung der Arbeitswelt steigt die Verfügbarkeit der Arbeitnehmer, wodurch auch die Belastung des Einzelnen zunimmt.

Auf diese neuen Herausforderungen muss reagiert werden. Viele Unternehmen investieren deshalb stärker in das Betriebliche Gesundheitsmanagement. Denn nur mit einem gesunden Mitarbeiterstamm kann das Unternehmen erfolgreich geführt werden. In der „Trendstudie Betriebliches Gesundheitsmanagement“ konnte 2014 festgestellt werden, dass das Thema der Gesundheit am Arbeitsplatz an Wichtigkeit gewinnt. Auf einer Skala von 1 bis 7 wurde es mit einer 3,9 an Relevanz bewertet – wobei 7 der höchste Wert ist. Die Befragten äußerten dazu jedoch selbst, dass eine Zunahme der Relevanz in den nächsten Jahren zu erwarten sei.

Gesundheitsmanagement  – BGM (Maßnahmen)

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement ist ein Sammelbegriff für die Betriebliche Gesundheitsförderung, das Betriebliche Eingliederungsmanagement und den Arbeitsschutz. All dies sind große Begriffe, hinter denen sich leicht verständliche Mechanismen verbergen, die jedoch nur langsam umgesetzt werden.

Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Was ist betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)?

Generell beschreibt das BGM, dass Gesundheit als betriebliches Ziel betrachtet wird. Das bedeutet, dass die Erhaltung und Ermöglichung der Gesundheit ein essentieller Bestandteil des Unternehmens sind. Neben der sehr nachvollziehbaren Wertschöpfung innerhalb eines Unternehmens tritt nun also auch die Gesundheit auf den Plan. Wieso das so ist, erklären die Ziele des Betrieblichen Gesundheitsmanagements nahezu selbst:

So soll mit dem BGM eine Steigerung der Zukunftsfähigkeit der Unternehmen abgesichert werden. Außerdem erhoffen sich die Manager, dass bisher ungenutzte Leistungspotentiale aktiviert werden können. Daneben soll durch eine Gesundheitsförderung der Mitarbeiter erreicht werden, dass Kostensenkungen eintreten, da weniger Fehlzeiten und Frühverrentungen vorkommen. Zuletzt soll eine Neuausrichtung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes umgesetzt werden.

Gesundheitsförderung in Unternehmen (BGF)

Die Betriebliche Gesundheitsförderung beschreibt, im Gegensatz zum unternehmerischen Ansatz des BGM, die expliziten Aktivitäten, die umgesetzt werden, damit die Gesundheit der Mitarbeiter gewährleistet und gefördert werden kann. Die Ziele sind hier weniger am Erfolg des Unternehmens orientiert, sondern lehnen sich stark an das Befinden der Mitarbeiter an. Hierbei handelt es sich um den Erhalt der Beschäftigungsfähigkeit, die Stärkung der Gesundheitskompetenz und die Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Selbstverständlich wird auch hier der unternehmerische Erfolg nicht vollkommen ausgeblendet. Denn letztlich bleibt auch die BGF ein Instrument, um zur Leistungsfähigkeit des Betriebs beizutragen. Jedoch liegt bei diesem Teilbereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements die Einbeziehung und Teilhabe der Mitarbeiter im Fokus.

Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM)

Das Betriebliche Eingliederungsmanagement steht vor allem in Zusammenhang mit der Wiedereingliederung Langzeiterkrankter. Damit soll gewährleistet werden, dass Arbeitnehmer, die für eine lange Zeit krankgeschrieben waren, wieder in das Unternehmen zurückkehren können. Dafür gibt es verschiedene Modelle, wie zum Beispiel die stufenweise Wiedereingliederung, die einen Einstieg der Arbeitnehmer erleichtern sollen.

Arbeitsschutz

Unter den Begriff „Arbeitsschutz“ fallen all jene Maßnahmen, die die Beschäftigten vor Arbeitsunfällen und anderen Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz schützen sollen. Damit der Arbeitsschutz gewährleistet wird, sind die entsprechenden Bestimmungen im Arbeitsschutzgesetz festgehalten. Dieses umfasst, dass der Arbeitgeber dazu verpflichtet ist, über bestimmte Gesundheitsgefahren am Arbeitsplatz hinzuweisen. Hierbei geht es nicht nur um den Umgang mit Gefahrenstoffen oder schwerem Gerät, sondern auch das Arbeiten am Schreibtisch mit den richtigen Tisch- und Stuhleinstellungen.

Fazit

Hinter dem Begriff der „Corporate Health“ verbergen sich viele Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Vor allem die Gesundheit steht im Vordergrund und trägt nicht nur zu einer Leistungssteigerung bei, sondern auch zu einer größeren Zufriedenheit, die letztlich dazu führt, dass auch das Privatleben profitiert. Wir hoffen, dass wir vom DiBGM Ihnen dabei helfen konnten, den englischen Begriff zu verstehen. Falls Sie noch weitere Fragen zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement haben und wissen wollen, wie Sie dies selbst in Ihrem Unternehmen umsetzen können, wenden Sie sich gerne an uns.

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